Immer wieder werde ich von meinen Kunden bei den Terminen gefragt, wie ich denn bei mir zu Hause Ordnung halte – oder sei es wie beim viel bemühten Schuster-Vergleich, der angeblich die schlechtesten Schuhe hat? Wenn das so wäre, würde ich vermutlich keinen glaubwürdigen Eindruck machen und hätte sehr schnell keine Kunden mehr.
Hier ein paar einfache Tipps: ich finde es wichtig, immer eine Grundordnung zu haben, das bedeutet für mich, dass alles seinen Platz hat. Wenn etwas Neues dazu kommt, überlege ich mir gut, welchen Platz es bekommt – wenn es sich nicht direkt aus dem Kontext ergibt. Es kann sein, dass es vorher ein paar Tage erstmal irgendwo steht, bis es mich nervt, es immer wieder da stehen zu sehen und dann bekommt es seinen Platz, Manche Dinge brauchen auch bei mir Zeit. Aber ich rate, nicht zu lange warten, sonst gewöhnt man sich an den Anblick.
Eine andere Frage ist, was man denn mit Erinnerungsstücken der Kinder macht, die ersten Bastelversuche, selbstgemalte Bildchen, die Milchzähnchen etc. Da gebe ich den Tipp, für jedes Kind eine eigene schöne Box zu besorgen und darin die Dinge aufzubewahren. Und wenn das Kind auszieht, kann man diese Kiste als Erinnerung mitgeben. Aber auch hier empfehle ich, die Box immer mal wieder durchzuschauen. Wenn die Kinder noch klein sind tendiert man dazu, alles, was die Kleinen aus dem Kindergarten oder Grundschule zum Muttertag, Weihnachten, Geburtstag… mitbringen, aufzubewahren. Oder die ersten Malversuche. Man muss wirklich nicht alles aufbewahren!
Boxen, Kartons, Kisten sind in jeder Hinsicht eine wichtige Hilfe für mich, in Schränken, Regalen und Schubladen Ordnung zu halten. Da sortiere ich nach Thema und schreibe außen auf die Kiste drauf, was drin ist. Da können selbst gedruckte Aufkleber oder Label Drucker für einen einheitlichen Look sorgen. Und so weiß auch der Rest der Familie, wo sie was findet. Außerhalb von geschlossenen Schränken schaffen hübsche Dekoboxen, die man auch stapeln kann, mehr Stauraum.
In Schränken kann man einfache Papp- oder Holzboxen, Magazinsammler, Schuhkartons etc. nehmen. Wichtig ist, dass der Inhalt zusammenpasst. So findet man auf Anhieb das, was man sucht. Lieber einmal Zeit investieren, um zu sortieren, als immer wieder mehr Zeit zu verschwenden, Dinge zu suchen.
In Keller, Speicher oder Garage machen durchsichtige Kunststoffboxen mit Deckel Sinn, da sieht man von außen gleich, was drin ist und alles ist ordentlich sortiert und der Deckel verhindert, dass alles vollstaubt und der Inhalt wird gleichzeitig vor Feuchtigkeit geschützt.
Rituale helfen jeden Tag, dass die Grundordnung Bestand hat. Nach dem Abendessen zum Beispiel die Spülmaschine einräumen, Küche saubermachen. Vorm zu Bett gehen, Couchtisch abräumen. Gewaschene Wäsche immer gleich in den Schrank legen, Bügelwäsche zeitnah wegbügeln. Altpapier, Pfandflaschen etc. einmal pro Woche an einem festen Tag wegbringen. Dies erfordert Disziplin, aber lieber jeden Tag ein bisschen, als am Wochenende ein paar Stunden oder – noch schlimmer – ein- bis zweimal im Jahr ein paar Tage. Man kann sich diese Rituale aneignen und irgendwann sind sie ganz normal und laufen dann automatisch ab.
Am Ende eines Termins bespreche ich mit meinen Kunden immer, wie es weitergehen soll, was sie alleine weiterhin schaffen können und wie sie es schaffen können. Wir machen gemeinsam einen Zeitplan, was bis wann erledigt sein soll und einen Wochenplan mit den neuen Ritualen. Daran halten müssen Sie sich aber selber.